Eine Passantin wirft einen Geldschein in eine Spendendose auf dem marktplatz in Neukirchen Vluyn

BNK-PD/NSN// Vier Tage waren Feuerwehrleute aus Neukirchen-Vluyn, im Kreis Wesel, in den betroffenen Hochwassergebieten im Einsatz. Das was sie dort erlebt haben, so erzählt Wehrführer Lutz Reimann, kann kein Bild und kein Fernsehbericht wiedergeben. Als die Kräfte wieder zurück kamen, wollten sie weiter helfen. Sie haben vor Ort viele Feuerwehrkameraden aus den betroffenen Städten und Gemeinden erlebt, welche bis zur Erschöpfung halfen wo sie konnten und selbst eigentlich alles verloren haben. Ein Feuerwehrmann sei sogar ins Gerätehaus gezogen weil er sein eigenes Heim verloren hat, erzählt Reimann. So entstand die Idee einer Spendenaktion für Feuerwehrleute. „Für Bäcker gibt es das Flutbrot, für die Winzer den Flutwein und wir wollten etwas für Feuerwehrleute machen“ – so Lutz Reimann. Unter den Kameraden herrschte schnell Einigkeit, alle wollten mit anpacken. In einer ersten Aktion spendeten sie 15 Helme über eine Hilfsaktion der Freiwilligen Feuerwehr Kempen (Kreis Viersen). In einem weiteren Schritt wurde die Spendenaktion vorbereitet, welche über das gesamte Wochenende läuft. Außerdem hatte die Freiwillige Feuerwehr Neukirchen-Vluyn vor vier Wochen eine neue Drehleiter erhalten, die Alte stand kurz vor der Versteigerung. „Ein Anruf bei der Stadtspitze und die Sache war klar“ – Die Drehleiter sollte an eine betroffene Feuerwehr gehen, welche ihr Fahrzeug in den Fluten verloren hatte. Nach einem Austausch mit der Bezirksregierung wurde klar, die Feuerwehr Erftstadt hat dringenden Bedarf an einem Ersatzfahrzeug. In Erftstadt hat die Feuerwehr ganze zehn Fahrzeuge in den Fluten verloren. Das entspricht 1/4 des Fahrzeugsbestands der dortigen Feuerwehr.

Am Freitag Abend dann liefen gegen 17 Uhr die Vorbereitungen auf Hochtouren. Eine Delegation der Feuerwehr Erftstadt wurde am Abend erwartet um die Drehleiter in Empfang zu nehmen. Dafür wurde die alte Drehleiter nochmal gründlich gereinigt und auf ihre Funktionen geprüft. Gleichzeitig sollte ab 18 Uhr die Spendenaktion anlaufen. Dafür wurden an allen Gerätehäuser und zahlreichen Punkten im Stadtgebiet Feuerwehrfahrzeuge und Sammelteams stationiert. Im Stadtteil Rayen zogen die Feuerwehrleute von Haus zu Haus und sammelten Spenden. Um punkt 18 Uhr ertönten die Sirenen im Stadtgebiet. „Wir haben die Sirenen gewählt weil die Menschen dann auf uns aufmerksam werden“, sagt Lutz Reimann. Und so war es auch. An den zahlreichen Sammelstellen im Stadtgebiet fanden sich dutzende Spender ein, so dass die Spendendosen in kürzester Zeit vor allem mit großen Geldscheinen gefüllt wurden. Ein unfassbarer Erfolg, mit dem der Wehrleiter und seine Kameraden niemals gerechnet hätten.

Gegen 20 Uhr traf dann auch die Delegation aus Erftstadt ein. Der Leiter der dortigen Feuerwehr, lies es sich nicht nehmen persönlich die großartige Leihgabe in Empfang zu nehmen. „Einige Fahrzeuge können sie durch andere Fahrzeuge kompensieren, doch ein Hubrettungsfahrzeug ist einfach nicht zu ersetzen“ – so Alexander Kern, der Leiter der Feuerwehr Erftstadt. Und so konnten sie sichtlich erleichtert und mit einem Abschied mit Blaulicht und Martinshorn, mit dem Leihfahrzeug in Richtung Heimat aufbrechen.

Die Spendenaktion der Neukirchen-Vluyn geht noch über das ganze Wochenende, doch bereits am Freitag konnten allein 18.600€ gesammelt werden.

 

Bericht: NonstopNews

Repoprter BNK: Leonhard Giesberts/Alexander Forstreuter

Von Leonhard Giesberts - CvD

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