Krefeld-Uerdingen, 25. September 2019 – Über 45.000 Tage und Nächte arbeitet die Werkfeuerwehr des Chempark bereits für die Sicherheit von Mitarbeitern und Anwohnern. „In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die tägliche Arbeit zwar verändert, aber unser Bestreben nach Sicherheit für Werk, Mitarbeiter und Anwohner ist geblieben“, sagte der Leiter der Werkfeuerwehr Krefeld-Uerdingen, Lutz Bartelniewöhner, bei der Feierstunde in der Fahrzeughalle.
Unter den zahlreichen Gratulanten befand sich nicht nur Vertreter der Feuerwehr und der Stadt Krefeld, sondern ebenfalls die vier ehemaligen Werkfeuerwehr-Chefs: Joachim Krosch (1980-1997), Hans Hagen (1997-2002), Lars Friedrich (2002-2008), Heinz Wissenberg (2008-2016). Über ihren Besuch freut sich der aktuelle Betriebsleiter Bartelniewöhner besonders: „Dass alle ehemaligen Chefs hier sind zeigt die besondere Verbundenheit zu Wache und Chemiepark.“
Anlässlich des 125. Geburtstags spendete die Werkfeuerwehr den zehnfachen Betrag für die Jugendfeuerwehr Krefeld. Ausgegeben werden soll die Summe für neue Lehrbücher zur Ausbildung des Brandschutz-Nachwuchses. „Wir möchten die Feuerwehrfrauen und –männer von Morgen unterstützen, damit sie sehr gut ausgebildet werden. Die Suche nach qualifiziertem Feuerwehr-Nachwuchs beschäftigt uns in Krefeld.“
Vom einfachen Holzkarren zum Hightech-Einsatzfahrzeug
1894 wurde die Werkfeuerwehr von Edmund ter Meer gegründet – eine zwölfköpfige Betriebsfeuerwehr des Chemieparks. Seitdem hat sich viel verändert. Ein Bild von 1901 zeigt die Feuerwehr-Mannschaft vor dem alten Wasserturm in zeittypischen Uniformen. Ihre Ausrüstung bestand aus tragbaren Leitern und einer mobilen Wasserspritzen. Das Werk vergrößerte sich in den kommenden Jahren und somit auch die Mannschaftsstärke und Ausstattung der Brandbekämpfer. 1914 hatte den Betriebe bereits 1.600 Mitarbeiter – heute sind es über 8.000. Ein Feuerwehrmann verdiente damals alle 14 Tage 63 Mark. Zu dieser Zeit lief man bei der Werkfeuerwehr zu Fuß, mit Holzkarren und läutender Glocke zum Einsatz – heute besitzt sie einen großen Fuhrpark mit technisch aufwendigen Einsatzfahrzeugen und Blaulicht.
Vorbeugender Brandschutz ist Alles
Während die Werkfeuerwehrleute vor 100 Jahren jährlich zu rund 150 Bränden ausrücken mussten, sind es heute nur etwa 20.“ Das hat nicht nur mit der technischen Ausstattung zu tun“, erklärt Bartelniewöhner. „Heutzutage legen wir einen Schwerpunkt beim vorbeugenden Brandschutz. Wenn dann doch mal etwas geschieht, sind wir so gut vorbereitet, dass wir die Situation schnell unter Kontrolle bringen können. Dank regelmäßiger Schulungen, zuverlässiger Einsatzpläne und einer flächendeckenden Früherkennung“, ergänzt Bartelniewöhner. Chempark-Leiter Lars Friedrich ergänzt: „Bestandteil von Brandschutz und Sicherheit ist auch die erfolgreiche Weiterentwicklung unserer Kunden wie Covestro und Lanxess am Standort Krefeld-Uerdingen, denen wir beratend zur Seite stehen.“
Der Fortschritt kommt – das Handwerk bleibt
Nach dem zweiten Weltkrieg hatte die Werkfeuerwehr bereits 40 Mitarbeiter. In den 1950er Jahren wurde auch ein Rettungsdienst in der Wache eingerichtet. Aufgrund des enormen Wachstums wurde die alte Wache in der Nähe der Rheinuferstraße zu klein und ein neues Gebäude in der Mitte des Werkes erbaut, indem die Werkfeuerwehr bis heute beherbergt ist. In den 1970er Jahren arbeiteten 65 Mitarbeiter in 23 verschiedenen Funktionen bei der Werkfeuerwehr. „Damals haben wir noch Ledermäntel getragen. Das war zu der Zeit Standard“, erzählt Bartelniewöhner. „Besonders sicher oder angenehm war die Kleidung allerdings nicht. Im Einsatz, bei großer Hitze, zog sich das Leder zusammen und bei Nässe wurde es unglaublich schwer“, erklärt der Brandbekämpfer die Nachteile der Kleidung. Erst seit etwa 20 Jahren gibt es spezielle Schutzkleidung, die Feuerwehrleute gezielt vor den unterschiedlichsten Einflüssen schützt.
Arbeitssicherheit für die Brandbekämpfer sowie der Tragekomfort von Schutzkleidung und Equipment haben sich seitdem verbessert. Heute arbeiten bei der Chempark Werkfeuerwehr 110 Mitarbeiter. Ihr Arbeitsalltag sieht deutlich digitaler aus: Meist bedient man Computer oder Touchscreens und nur noch selten Hebel oder Kurbeln. Eins bleibe jedoch gleich, ergänzt Bartelniewöhner: „Mag der Fortschritt noch so groß sein, das Handwerk des Feuerwehrmannes wird auf absehbare Zeit ein Handwerk bleiben.“
Spaß an einem Job bei der Werkfeuerwehr? Mehr Infos zu Ausbildungsplätzen und freien Stellen unter: www.currenta.de/karriere.html.
Quelle: Pressemitteilung Currenta
Bild: Currenta