Am Montag herrschte ab dem Nachmittag große Aufregung in den Krefelder Facebookgruppen. Ein Hubschrauber der Landespolizei kreiste mehrere Stunden über dem Gebiet Traar-Elfrath-Gartenstadt und Uerdingen. Mehrere Streifenwagen und Zivilfahrzeuge mit Blaulicht fuhren umher. Grund dafür war die Suche nach einem 10-jährigen Jungen, welcher sich am Morgen, aus dem Kinderheim Bruckhausen in Traar , mit dem Fahrrad auf dem Weg zur Schule gemacht hat. Dort kam er jedoch nie an. Am frühen Abend entschied sich die Polizei eine Öffentlichkeitsfahndung zu starten, kurze Zeit später dann die gute Nachricht, der Junge konnte wohlbehalten an der Shell-Tankstelle auf der Langestraße in Uerdingen aufgegriffen werden. Doch warum wurde erst so spät nach dem Jungen öffentlich gesucht? Was geschah in der Zwischenzeit?
Zu spät gemeldet?
Der Junge sollte wie jeden Tag um 07:50 mit einem Taxi vom Bruckhausen-Kinderheim zur Schule gebracht werden. Doch der Junge ist an diesem Morgen eigenmächtig mit Fahrrad losgefahren, dabei wurde er von dem Taxifahrer gesehen. An der Schule kam er nie an. Im Laufe des Vormittages hat sich die Schule dann an das Kinderheim gewandt und erst um kurz nach drei wurde dann auch die Polizei eingeschaltet. Zu spät, nach internen Angaben. Das Glück der Suchenden, es gab mehrere Hinweise auf den Aufenthaltsort des Jungen. Unverzüglich wurden neben Streifenbeamten auch so genannte Mantrailer-Suchhunde der Landespolizei sowie ein Hubschrauber hinzugezogen.
Hätte man dennoch mehr tun können?
Für Verwirrung sorgte dieser Einsatz auch bei der Rettungshundestaffel Krefeld, welche unverzüglich mehrere Suchteams hätte in den Einsatz schicken können. Nach eigenen Angaben sind die Ehrenamtlichen auch bei der Polizei als einsatzbereit gemeldet. Auf Nachfrage bei der Krefelder Polizei, teilt uns ein Sprecher mit , dass eine Alarmierung der Rettungshundestaffel nicht vorgesehen ist, da man in Krefeld aus einem Polizeipool an Suchhunden zurückgreifen kann.
Trotzdem für die Einsatzkräfte der Rettungshundestaffel ist es demotivierend in solchen Lagen nicht unterstützend tätig sein zu können. Denn das gemeinsame Ziel sollte sein, die vermisste Person so schnell wie möglich aufzufinden und heile zurück zu bringen
Im Falle des Jungen besteht kein Verdacht auf eine Straftat. Klar ist, die Polizei hätte nach eigenen Angaben besser handeln können, wenn sie frühzeitiger hinzugezogen worden wäre.
Bericht: L. Giesberts
Bild: Georg Rudolph (01.10.2018/ BNK-Pressedienst)