BNK-PD// Vor einer Woche standen wir für die Nachrichtenagentur „NonstopNews“ in Hagen und berichteten für dutzenden TV-Sendungen über die Auswirkungen des Unwetters in Hagen. Eindrücke die wir bis heute noch nicht ganz verdaut haben. Eine Woche nachdem Hagen zuerst vom Unwetter getroffen wurde, haben sich unsere Reporter erneut in der Stadt umgesehen um unter anderem für das ZDF zu berichten und das Gespräch mit den Bewohnern zu suchen.
Video der vergangenen Woche:
Auf den Straßen stapelt sich der Sperrmüll, noch immer wird Wasser aus Kellern in der Altstadt gepumpt. Besonders schwer hatte es in der Nacht von vergangenen Dienstag auf Mittwoch den Stadtteil Hohenlimburg getroffen. Vom Berg aus schoss das Wasser die Straßen hinab und riss alles mit was umherstand. Heute konnten sich unsere Reporter auch auf den Berg begeben, wo das Wasser an Fahrt aufnahm. In einer Siedlung mit vielen alten Gebäuden laufen noch immer die Aufräumarbeiten. Ein Bewohner nimmt uns mit durch die Siedlung und zeigt uns die Schäden. Froh, dass die Bewohner alle überlebt haben, den Tränen nahe beim Anblick der Zerstörung. Er berichtet von Autos die durch die Straße schossen, vom Wasser mitgerissen. Die Tiefgarage des Hauses in dem er wohnt und die dort parkenden Autos, zerstört. Seine Nachbarn buddelten in den letzten Tagen rund 60 Tonnen Schlamm weg, doch ein Ende ist nicht in Sicht. Trotz der Dramatik, entmutigen wollen sie sich hier nicht lassen. Etwas weiter den Berg hinauf wurde eine kleine Verbindungsstraße unterspült und weggerissen. Der Vorarbeiter nimmt uns mit auf die Baustelle und zeigt die Auswirkungen. Eigentlich läuft hier nur ein kleiner Bach mit wenig Wasser entlang. In der Schreckensnacht wurde er zum reißenden Fluss. Über eine Böschung gelangen wir, gemeinsam mit dem Bauarbeiter, zu einer Siedlung. Vier Häuser stehen hier, drei von ihnen sind unbewohnbar. Über zwei Meter türmt sich der Sperrmüll auf der Straße. Am Ende der Siedlung empfängt uns eine 74-jährige Bewohnerin. Sie wohnt hier alleine in einem alten Fachwerkhaus, direkt am Bach. Wie durch ein Wunder, so sagt sie, sei kein Wasser in das Haus gelangt. Doch weiter die Straße hoch ist kein durchkommen mehr. Dort geht es in ein Waldstück mit einem Forsthaus. Die Straße dorthin, ein einziges Trümmerfeld. Der Bach hat sich hier ein neues Flussbett geschaffen. Die Aufräumarbeiten werden wohl Monate dauern. Für uns sind dies Eindrücke und Geschichten, die wir so wohl nie vergessen werden. Verstörend, respekteinflößend und beängstigend. Eine Frage die uns immer wieder beschäftigt – Mit welches Recht stehen wir hier? Für uns war klar, ohne Einverständnis wird hier niemand gefilmt. Vielen war es aber auch wichtig, dass die Menschen sehen was hier passiert ist und haben uns eingeladen bei ihnen aufzumachen. Für uns ist es zwar ein Beruf mit dem wir unser Geld verdienen, doch in diesen Zeiten ist es weitaus mehr.