Krefeld (ots)

   - 1,08 Milliarden Euro eingenommen
   - 88 Kilogramm Rauschgift beschlagnahmt
   - 16 Millionen Euro Schadenssumme durch Schwarzarbeit ermittelt

Sehr zufrieden mit den guten Ergebnissen für das abgelaufene Jahr zeigt sich die Leitung des Hauptzollamts Krefeld nach den nunmehr vorliegenden Zahlen für das Jahr 2018. Neben den klassischen Aufgaben, der Erhebung von Zöllen, Verbrauchsteuern und Einfuhrumsatzsteuer standen die Maßnahmen der Kontrolleinheit Verkehrswege zur Bekämpfung von Drogenschmuggel und Steuerhinterziehung sowie die Bekämpfung der Schwarzarbeit im Fokus.

Erhebung von Abgaben – Der Zoll, die Einnahmeverwaltung des Bundes

Das Hauptzollamt Krefeld hat im Jahr 2018 rund 1,08 Milliarden Euro (2017: 1,5) für die Kassen des Bundes, des Landes Nordrhein-Westfalen und der Europäischen Union eingenommen. Die Haupteinnahmequellen waren dabei die Verbrauchsteuern. Darunter machte die Stromsteuer mit rund 238,3 Millionen Euro (2017: 235,2) den größten Anteil aus. Die Energiesteuer schlug mit 136,4 Millionen Euro (2017: 131,4) zu Buche. Die Einnahmen aus der Branntweinsteuer betrugen 60,3 Millionen Euro (2017: 75,1). Die Erhebung der Kraftfahrzeugsteuer betrug etwa 129 Millionen Euro. Im Bezirk des Hauptzollamtes Krefeld sind rund 881.000 Fahrzeuge gemeldet.

An Einfuhrumsatzsteuer wurden 309,6 Millionen Euro (2017: 576,0) vereinnahmt. Die erhobenen Zölle, die an die Europäische Union abgeführt werden, betrugen im abgelaufenen Jahr 104,8 Millionen Euro (2017: 78,3). Die den Ländern zustehende Biersteuer brachte dem Land Nordrhein-Westfalen rund 5,1 Millionen Euro (2017: 6,5) ein.

Finanzkontrolle Schwarzarbeit – Schaden von der Allgemeinheit abwenden

Die Beschäftigten der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) führten im Kampf gegen Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung 2018 insgesamt 1329 Außenprüfungen durch. Davon entfielen auf die Kontrolle des Mindestlohnes 1196 Prüfungen. Zusätzlich wurden 2018 noch 788 Arbeitgeber (2017: 836) in allen Brangen überprüft. Als Ergebnis der Kontrollen leitete die FKS 3.083 Ermittlungsverfahren (2017: 3.130) wegen des Verdachts auf Schwarzarbeit gegen Arbeitgeber und Arbeitnehmer sowie 322 Ermittlungsverfahren wegen Ordnungswidrigkeiten (2017: 300) ein. Die Höhe der durch das Hauptzollamt festgesetzten Bußgelder betrug 2018 233.308 Euro (2017: 377.325). Die Schadenssumme an hinterzogenen Steuern und Sozialabgaben hinsichtlich der straf- und bußgeldrechtlichen Ermittlungen belief sich auf etwa 16,0 Millionen Euro (2017: 16,0). Die Gerichte verhängten Freiheitsstrafen in Höhe von insgesamt 80,5 (2017: 91) Jahren und sprachen Geldstrafen von 972.375 Euro (2017: 977.370) aus.

126 Bedienstete sind an den Standorten Krefeld und Mönchengladbach mit dem zentralen Aufgabenbereich, der Bekämpfung von Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung sowie der Bekämpfung der organisierten Formen von Schwarzarbeit befasst. Zudem wurden regionale und bundesweite Schwerpunktprüfungen, unter anderem im Hotel- und Gaststättengewerbe, im Baugewerbe sowie im Speditions-, Transport und Logistikgewerbe durchgeführt.

Kontrolleinheit Verkehrswege – Bekämpfung von Drogenschmuggel und Steuerhinterziehung

Die Kontrolleinheit Verkehrswege mit Sitz in Nettetal-Kaldenkirchen stellt die zollamtliche Überwachung des Warenverkehrs sicher. Dazu sind die Zöllner tagtäglich rund um die Uhr im Kontrollgebiet des Hauptzollamtes Krefeld zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger im Einsatz. Schwerpunkte der Überwachungs- und Kontrolltätigkeit sind die Bekämpfung von Drogenschmuggel, Produktpiraterie und Steuerhinterziehung.

Im Jahr 2018 stellte diese Kontrolleinheit mehr als 88 Kilogramm Rauschgift sowie über eine halbe Tonne nicht zugelassener Feuerwerkskörper sicher. Dabei führten sie über 10.000 Personenkontrollen durch. Die Zöllner aus Kaldenkirchen zogen rund 18 Kilogramm Marihuana, 56 Kilogramm Haschisch, 10 Kilogramm Amphetamin und über 8.000 Stück Ecstasy-Tabletten aus dem Verkehr. 38 Personen wurden aufgrund von Drogendelikten festgenommen. Im Rahmen der sogenannten „Grenzvollstreckung“ konnten durch die Kontrolleinheit Verkehrswege Kaldenkirchen 37 Vollstreckungsaufträge und Forderungen mit einem Volumen von über 10.000 Euro erledigt werden. Mit diesem EDV-gestützten Verfahren werden im Rahmen von allgemeinen Kontrollen ausländische Schuldner, die keinen gemeldeten Wohnsitz in Deutschland haben, festgestellt und ausstehende Forderungen eingetrieben. Darüber hinaus konnten im Rahmen von Bargeldkontrollen 115.020 Euro an Bargeldsicherstellungen vorgenommen werden.

Ahndung

Die Ahndung aufgedeckter Verstöße gegen Rechtsvorschriften des Zoll- und Verbrauchsteuerrechts sowie gegen Einfuhrverbote (z.B. verbotene Waffen, Artenschutz, Marken- und Produktpiraterie) ist ebenfalls Aufgabe des Hauptzollamtes Krefeld. Mehr als 6.900 Straf- sowie über 1100 Ordnungswidrigkeitenverfahren sind aus diesem Bereich durch die zentrale Buß- und Strafsachenstelle im Jahr 2018 eingeleitet sowie über 1,3 Millionen Euro Bußgelder verhängt worden.

Zollämter

In den Zollämtern Krefeld-Uerdingen, Mönchengladbach, Neuss und Schwanenhaus wurden im Jahr 2018 fast 4,0 Millionen (2017: 3,9) Positionen im EDV-gestützten ZOLL-Anmeldeverfahren ATLAS bei der Ein- und Ausfuhr von Waren bearbeitet. Die Post-Zollstellen der Zollämter Mönchengladbach, Neuss und Krefeld-Uerdingen fertigen jährlich zwischen 25.000 und 30.000 Postpakete ab, die aus Ländern kommen, die nicht zur Europäischen Union gehören.

Zusatzinformation

Der Zoll sucht Nachwuchs

Zum 1. August 2020 sucht der Zoll für den mittleren und gehobenen Zolldienst wieder Nachwuchskräfte. Mit der Nachwuchskampagne „MIT GEBALLTER ZOLL-POWER IM EINSATZ“ sollen Jugendliche für die interessanten, vielseitigen und verantwortungsvollen Tätigkeiten in den Bereichen Allgemeine Verwaltung, Überwachung des Warenverkehrs, Finanzkontrolle Schwarzarbeit, Kontrolleinheiten, Zollfahndung, Vollstreckung und Spezialeinheiten fasziniert werden. Die Ausbildung beim Zoll bietet:

   - eine Ausbildung im Rahmen eines Beamtenverhältnisses,
   - die anschließende Übernahme ist die Regel,
   - Ausbildungsbezüge während der Ausbildung / Studium,
   - einen krisensicheren Arbeitsplatz,
   - bundesweite Einsatzmöglichkeiten,
   - Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Voraussetzung für eine Ausbildung beim Zoll ist mindestens ein Realschul- oder gleichwertiger Abschluss für die zweijährige Ausbildung im mittleren Zolldienst. Fachhochschulreife oder das Abitur werden für das dreijährige Studium beim Bildungs- und Wissenschaftszentrum der Bundesfinanzverwaltung in Münster für den gehobenen Zolldienst benötigt. Bewerbungsschluss ist der 30. September 2019.

Weitere Informationen zur Ausbildung und Einstellung unter:

  ZOLL.de
  talent-im-einsatz.de
  facebook.com/zoll.karriere
  instagram.com/zoll.karriere/


Quelle:Pressemitteilung Hauptzollamt Krefeld

Von Leonhard Giesberts - CvD

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