BNK-PD// Weil die Krefelder Feuerwehr ihr Löschboot für ungefähr zwei Woche an die Feuerwehr Köln abgeben musste, dort sind nämlich beide Löschboote nicht einsatzbereit, werden aktuell Rettugsboote der Krefelder Wasserrettungdienst (DRK-Wasserwacht und DLRG Krefeld) im Feuerlöschbootsteiger stationiert. Ein positiver Nebeneffekt, seit Jahren versucht man ein gemeinsames Konzept zu entwickeln für den Wasserrettungdienst. Doch zurück zum Anfang.

Feuerlöschbootsteiger kaum noch zu nutzen

Sandbank vor dem Steiger

Die Trockenheit der letzten Jahre macht auch dem Rhein ordentlich zu schaffen. Da das große Feuerlöschboot einen nicht unerheblichen Tiefgang hat, konnte es bereits im letzten Jahr nicht immer ausrücken. Direkt vor dem Steiger an der Drehbrücke ist nämlich eine Sandbank. Zuletzt lag das Feuerlöschboot im Wendebecken des Krefelder Hafens was weitere schwerwiegende Folgen hatte.

 

Im Schneckentempo zum Einsatz und teilweise keine Bootsführer

Vor einigen Jahren hieß es, dass der Feuerlöschbootstandort Krefeld keine Zukunft hat. Deshalb wurde die Ausbildung von Bootsführern gestoppt. Ein Fehler wie sich herausstellte. Der Standort Krefeld bleibt, vorerst. Doch nun fehlt der Nachwuchs hinterm Ruder, weshalb nicht immer ein Feuerwehrmann mit entsprechender Ausbildung verfügbar war. Das zweite Problem war zuletzt der Standort im Wendebecken. Eine Auflage für das Feuerlöschboot war, das es nur mit langsamer Fahrt bis zum Hafenkopf fahren darf. Wichtige Minuten vergehen so bei einem Einsatz. Im August brauchte das Krefelder Löschboot gut 20 Minuten bis es besetzt und anschließend durch den Hafen gefahren ist. Viel Zeit wenn es um Menschenleben geht, zu viel Zeit sagen auch Insider. Das Problem der fehlenden Ausbildung hat man bei der Feuerwehr Krefeld bereits erkannt, doch solch eine Schiffsführer Ausbildung dauert.

Feuerlöschboot nicht immer geeignet zur Rettung 

Feuerlöschboot Krefeld im Einsatz

Da das Feuerlöschboot eher sperrig ist, kann es nicht in die Uferbereiche fahren um Personen zu retten. Auch ist die Gefahr zu groß, dass die Personen durch enstehende Wellen verletzt werden oder sogar in die Schiffsschraube gezogen werden. Man muss allerdings auch sagen, dass es in Krefeld nur sehr wenige Wasserrettungseinsätze im Jahr gibt, doch wenn es einen gibt muss es schnell gehen. Bei einem Wasserrettungseinsatz in Krefeld unterstützen derzeit Hubschrauber und Boote der Wasserschutzpolizei und Feuerwehr Duisburg die Suche nach Vermissten.

Hilfsorganisationen wollen helfen, doch dürfen nicht

Seit Jahren laufen Gespräche zwischen Feuerwehr, DLRG und DRK-Wasserwacht. Nach Informationen unserer Redaktion war man zwar auch von Seiten der Feuerwehr an einer Zusammenarbeit interessiert, doch ein endgültiges Konzept gab es lange nicht. Verzweifelt, so kann man den Gemütszustand beschreiben, wenn die Retter von DLRG und Wasserwacht von einem Einsatz Kenntnis haben und nicht alarmiert werden. Doch das ändert sich jetzt.

Einsatzkräfte von DLRG, Wasserwacht und Feuerwehr am Steiger

Durch die Leihgabe des Löschbootes an die Feuerwehr Köln geht jetzt alles etwas schneller als geplant. Von heute auf Morgen wurden die Organisationen gefragt ob sie jeweils ein Boot in den Feuerlöschbootsteiger verlegen können. Nur so wäre eine adäquate Wasserrettung sicher zu stellen. Die DRK-Wasserwacht hat ihr Rettungsboot am Donnerstag (27.08) stationiert, die DLRG folgt. Nach einem Insider der Feuerwehr Krefeld hofft man auch, dass sich so eine dauerhafte Zusammenarbeit entwickelt und bestehen bleibt. Eines ist klar, für einen erfolgreichen Einsatz muss die Zusammenarbeit auch regelmäßig trainiert werden, so ein DLRG´ler gegenüber Blaulicht-News Krefeld.

Die Hilfsorganisationen haben einen Bereitschaftsplan erarbeitet. So kann sichergestellt werden, dass die Boote, jederzeit Einsatzbereit sind.

Am Samstag erhielten Einsatzkräfte der Feuerwache 2 eine Einweisung auf das Boot der DLRG um dieses im Alarmfall ebenfalls besetzen zu können.

Einweisung der Feuerwehr auf das DLRG-Boot

Was aber wenn es brennt?

Die beiden aktuellen Boote sind ausschließlich zur Menschenrettung gedacht. Sollte es auf dem Rhein doch mal brennen, so heißt es warten. In diesem Fall würden die Feuerwehren aus Duisburg und Düsseldorf aushelfen. Die Löschboote der beiden Städte bräuchten aber auch rund 20 Minuten bis zum Eintreffen in Krefeld.

Von Leonhard Giesberts - CvD

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