NonstopNews//Eine schwere Explosion hat am Sonntagmorgen in Kempen in Nordrhein-Westfalen die Bewohner aus dem Schlaf gerissen und für einen Großeinsatz der Feuerwehren gesorgt. Eine Brandmeldeanlage hatte in dem Chemiebetrieb ausgelöst und die freiwillige Feuerwehr Kempen machte sich auf die Suche nach der Ursache. Doch dann, während die Kameraden auf dem Gelände erkundeten, explodierte plötzlich ein Chemiekalienbehälter. Acht Kameraden waren davon betroffen und mussten vom Rettungsdienst untersucht werden, drei Kameraden kamen anschließend mit leichten Verletzungen in ein Krankenhaus. Durch die Explosion wurde ein Feuer ausgelöst, dessen Rauchwolke schon aus kilometerweiter Entfernung zu sehen war und vom Wind quer über die Landschaft zog. Die Feuerwehr rückte danach mit einem Großaufgebot zu der Einsatzstelle aus. Auch zahlreiche Wehren der Umgebung wurden dazu alarmiert. Die Polizei sperrte die Zufahrtstraßen zu dem Industriegebiet. Da man weitere Explosionen befürchtete wurde ein Krisenstab eingerichtet um über das weiter Vorgehen zu beraten. Rund 250 Feuerwehrkräfte, 60 Polizeikräfte und nochmal 70 Kräfte des Rettungsdienstes waren den ganzen Tag in den Einsatz gebunden. Es ist bekannt, dass noch 18 Tonnen des hochgiftigen Gefahrstoffs „TDI“, ein Zwischenprodukt für die Kunststoffindustrie, in der betroffenen Halle lagern. Da der Stoff mit Wasser reagiert und Regenwolken aufzogen, wurden 74 Leute aus dem Industriegebiet evakuiert. Es wurde ein Absperrradius von 500 Metern rund um die Unglücksstelle eingerichtet. Messfahrzeuge der Feuerwehr sind in allen angrenzenden Stadtteilen unterwegs und messen die Luftbelastung. Die Zerstörung in der Halle soll enorm sein, deshalb und auch um nicht noch weitere Kameraden zu gefährden, wurden spezielle Drohnen losgeschickt, die die Lage in dem Gebäude erkunden sollten, „Das Trümmerfeld ist so groß, selbst mehrere Tanks sind verschoben und verbogen, wir wissen nicht ob da noch was austritt“, so der Leiter der Feuerwehr. Erst wenn klar ist, wie schlimm die Lage im Inneren genau ist, können weitere Maßnahmen ergriffen werden. Ein Krisenstab kam mehrmals am Sonntag zusammen um zu beraten. Am Abend konnten die 74 Bewohner wieder zurück in ihre Wohnungen. Die Ermittlungen zur Explosionsursache dauern an.