BNK-PD// Es war der größte Brand seit mehreren Monaten in der Stadt Krefeld. Am Dienstagnachmittag wird die Feuerwehr gegen 15:37 Uhr zu einem Brand in einem Wohn- und Geschäftshaus an der Cracauer Straße gerufen. Schon auf der Anfahrt konnten die Einsatzkräfte eine starke Rauchentwicklung feststellen. Vor Ort gestaltete sich die Situation zunächst als äußerst unübersichtlich. Im Erdgeschoss des derzeit in der Sanierung befindlichen Gebäudes existiert ein Discountwaren-Laden, im ersten Obergeschoss eine Praxis. Durch die Rauchentwicklung war die Sicht auf das Gebäude zunächst versperrt, so dass die Feuerwehr sich entschied mit insgesamt fünf Trupps unter Atemschutz zur möglichen Menschenrettung und Brandbekämpfung vorzugehen. „Zunächst war es schwer zusammen zu bekommen, wer überhaupt in dem Gebäude war“ – so ein Einsatzleiter Manuel Baumeister im Gespräch mit unseren Reportern. Insgesamt hat der anwesende Rettungsdienst sechs Personen gesichtet, davon musste jedoch niemand in ein Krankenhaus transportiert werden. Währenddessen geht die Brandbekämpfung im Inneren des Gebäudes weiter.
Nach rund 30 Minuten gehen bei den ersten Einsatzkräften die Atemluftflaschen leer. Ein Wechselladerfahrzeug mit dem Abrollbehälter „Atemschutz“ und frischen Geräten rückt an. Mehrere Strahlrohre werden für die Brandbekämpfung eingesetzt. Während sich die Kräfte der Feuerwache 1 über die Vorderseite einen Zugang verschafft haben, ging die Feuerwache 2 durch einen Hintereingang vor. Da klar war, dass der Einsatz länger andauern würde, mussten die Freiwilligen Feuerwehren die verwaisten Wachen der Berufsfeuerwehr besetzen. In der Zeit der so genannten „Wachbesetzung“ wurden durch diese Kräfte mehrere Einsätze im Stadtgebiet abgearbeitet.
Um frische Kräfte an die Einsatzstelle in Cracau zu bekommen wurden im Verlauf auch die Freiwilligen Feuerwehren aus Oppum und Traar angefordert. Nach den eigentlichen Löscharbeiten erfolgten umfassende Nachlöscharbeiten, die sich als sehr aufwendig gestalteten. „Durch den Brand ist die Zwischendecke eingestürzt“ – erklärt Einsatzleiter Baumeister. Die Einsatzkräfte brauchen bis in den Abend hinein um ihre Arbeiten vor Ort beenden zu können.
Die Kriminalpolizei hat bereits am Dienstag mit den Ermittlungen begonnen. Das Fachkommisseriat KK11 wird sich allerdings erst am Mittwoch ein Bild von der Lage machen können, weshalb die Polizei die gesamte Nacht über das Objekt bewachen muss. Zur Brandursache ist noch nichts bekannt.
Insgesamt waren rund 60 Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes der Stadt Krefeld mit folgenden Einheiten vor Ort im Einsatz: Führungsdienst „B“, Löschzug Hauptfeuerwache, Löschgruppe Feuerwache 2, Löschgruppe Traar, Löschgruppe Oppum, Abrollbehälter Atemschutz, Gerätewagen Hygiene, Löschfahrzeug der Grundausbildung, leitender Notarzt, Notarzteinsatzfahrzeug, drei Rettungswagen.
Zusätzlichen wurden folgende Einheiten zur Wachbesetzung eingesetzt: Hintergrunddienst (Führungsdienst „B“), Löschzug Fischeln, Löschgruppe Oppum, Löschzug Uerdingen, Löschzug Hüls, Löschgruppe Stratum.