Deutschland hat die vergangene Woche unter der enormen Hitze gelitten. Für Feuerwehr und Rettungsdienst hat diese enorme Hitze für sehr viel Arbeit gesorgt und alles abverlangt. Auch bei uns in Krefeld mussten die Berufs- und Freiwillige Feuerwehr mehrfach zu Flächen- und Vegetationsbränden ausrücken. In den letzten Tagen musste die Feuerwehr zu 17 kleineren Flächenbränden und fünf größeren Bränden ausrücken. Darunter auch eine brennende Strohmiete auf einem Acker im Stadtteil Hüls. Ende der Woche zog der Forstbezirk die Reißleine und erließ ein Waldbetretungsverbot. Aufgrund der anhaltenden Trockenheit reichen schon falsch geparkte Fahrzeuge oder ein Zigarettenfunke um für eine Katastrophe zu sorgen. Der Rettungsdienst rückte im Schnitt täglich zu 80 Einsätzen aus, an manchen Tagen aber auch zu 120. Die Zahlen täuschen jedoch, da diese nicht besonders auffällig sind. Grund dafür ist die Urlaubszeit.

Bild: BNK-Pressedienst/ Archiv/ Giesberts

Bereits Anfang des Monats nutzte die Freiwillige Feuerwehr Uerdingen einen Übungsabend um bei einer Löschübung den Rheindeich zu bewässern. Doch auch das half nichts. Der Rasen am Rheindeich ist völlig verbrannt von der Sonne.

Im Vergleich zum Anfang des Jahres, wo das Wasser bis zum Deich stand, herrscht jetzt „Wassermangel“.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Einer der größten Einsätze war wohl der nächtliche Brand einer Strohmiete im Stadtteil Hüls. Die Feuerwehr entschied sich dazu die Strohballen kontrolliert abbrennen zu lassen.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Oft brechen diese Flächenbrände in Bereichen aus, in denen es schwer ist genügend Löschwasser heranzuführen. Um möglichst schnell genügend Löschwasser vor Ort zu haben, kann die Feuerwehr Krefeld neben ihrem Großtanklöschfahrzeug seit diesem Jahr auch auf einen Abrollbehälter mit Löschwasser zurückgreifen. So stehen zusätzlich 16.000 Liter Löschwasser zur Verfügung. Zum Vergleich: Ein normales Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug hat lediglich 1600 Liter Wasser an Bord.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Damit es jedoch gar nicht erst zu einem Einsatz der Feuerwehr kommt, fordert Pressesprecher Christoph Manten, die Bevölkerung zur besonderen Vorsicht auf.

Die DLRG Bockum beobachtet ebenfalls die Wetterlage und fordert eindringlich dazu auf, nicht im Rhein baden zu gehen. In diesem Jahr gab es in NRW bereits 37 Badetote, Tendenz steigend. Verantwortlich macht Frank Zantis, stv. Leiter der DLRG Bockum, unter anderem die falsche Selbsteinschätzung und das immer weniger Menschen richtig schwimmen können.

„Der Rhein ist derzeit besonders gefährlich, aufgrund seiner niedrigen Pegelstände“. – Frank Zantis, DLRG

Besonders gefährlich sind die Buhnen die eine vermeintliche Sicherheit ausstrahlen, da hier das Wasser besonders flach ist. Doch die Sicherheit trügt. Schnell können sich hier Strudel bilden, die einen unter Umständen bis in die Fahrrinne der Schiffe ziehen können. Selbst für geübte Schwimmer besteht dann Lebensgefahr.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

„Mit und nicht gegen die Strömung schwimmen“

Wenn man doch in die Situation gerät, dass man mitgerissen wird, solle man in einem 45° Winkel mit der Strömung versuchen zum Ufer zu schwimmen und dabei immer die Ruhe bewahren. Passanten die darauf aufmerksam werden, sollen umgehend über die 112 den Rettungsdienst alarmieren und unter keinen Umständen hinterher springen.

Am besten kühlt man sich nur an bewachten und offiziellen Badestellen ab.

Bild: BNK-Pressedienst/ Kiwitz – Pressesprecher Manten im Gespräch mit BNK-Leiter Leonhard Giesberts

Für die kommenden Tage ist wieder ein Temperaturanstieg angesagt. Die Lage bleibt angespannt. Damit sich vor allem die Gefahr vor Flächenbränden minimiert müsse es über längere Zeit wieder richtig regnen, da der Boden so ausgetrocknet ist, dass er aktuell kein Wasser aufnimmt, sagt Manten.

Von Leonhard Giesberts - CvD

Kontakt: bnk-redaktionsleiter.kr@gmx.de