BNK-PD// Der DRK Kreisverband Krefeld ist der jüngste Player im Krefelder Rettungsdienst und ein altes Tier wenn es um den Katastrophenschutz geht. Fest verankert im Krefelder Zivil- und Katastrophenschutz mit zahlreichen Angeboten im Bereich der sozialen Dienste und des Ehrenamtes. Seit wenigen Jahren ist der Kreisverband aber auch im Rettungsdienst der Stadt Krefeld unterwegs und zu sehen. Angefangen hatte es mit der Rettungswache in Traar, dem Tages-Rettungswagen auf der Hauptfeuerwache und einem Krankentransportwagen. Jetzt, zwei Jahre später, kommt ein dritter Rettungswagen – wieder auf der Hauptfeuerwache – hinzu. Wir haben den Rettungsdienstleiter des DRK Kreisverband Krefeld, Nils Klessa, zum Interview über die Entwicklung des Geschäfts getroffen.

Herr Klessa, freuen Sie sich über den neu gewonnenen Rettungswagen?

„Ja wir freuen uns auf jeden Fall. Wir haben ja damit jetzt zwei Fahrzeuge auf der Hauptfeuerwache und ich bin sehr froh, dass wir unsere Mitarbeitenden für den Hauptwachen-RTW begeistern konnten. Wir haben aber viele junge Kollegen und Kolleginnen, die sich darauf freuen und da fahren wollen.“

In der heutigen Zeit, wo nahezu alle Rettungsdienstanbieter Probleme haben Personal zu finden, wie können Sie da einen zusätzlichen Rettungswagen stemmen?

Das war nicht einfach, aber es ist gut abgelaufen. Es ist uns gelungen, neue Mitarbeitende zu finden, die qualifiziert und motiviert sind. Das lief sehr gut.“

Was ist ihr Erfolgsrezept, warum kommen die Leute zum DRK Krefeld?

„Ich glaube das sind verschiedene Bausteine, die da einen positiven Einfluss haben. Wir haben grundsätzlich ein sehr gutes Miteinander aller im Kreisverband. Wir bieten vielfältige Möglichkeiten, eigenverantwortlich mitzuarbeiten, nicht nur in Krefeld. Ein spannendes Arbeitsfeld ist auch der DRK-Flugdienst, in dem unsere Rettungssanitäter mitarbeiten können. Wir haben außerdem eine eigene Rettungsdienstschule gegründet, wo zum Beispiel ältere Kollegen später auch als Dozenten arbeiten könnten. Und wie jedes Unternehmen, versuchen wir natürlich auch auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu achten. Es sind sehr viele Bausteine, die zusammen kommen und die Arbeit im Deutschen Roten Kreuz spannend machen.“

Das DRK ist ja im Vergleich noch ein recht junger Player, der sehr schnell gewachsen ist. War oder ist es vielleicht zu schnell?

„Keine Frage, gerade am Anfang war es eine große Herausforderung. Wir hatten sehr schnell zwei Rettungswagen und ein Krankentransportwagen. Aber wir haben uns sehr gut darauf vorbereitet und alles gut überlegt. Wir sind planvoll gewachsen. So kann der neue Rettungswagen mehr als Ergänzung gesehen werden. Neben der Personalsuche war aber auch die Umstellung der Verwaltung eine große Aufgabe.“

Früher war der Malteser Hilfsdienst ja immer die medizinische Komponente und das DRK hatte die Technik und Betreuung. Hier haben sich die Verhältnisse etwas verschoben. Wir wirkt sich das „neue“ Tätigkeitsfeld „Rettungsdienst“ auch auf das Ehrenamt und den Katastrophenschutz des DRK Krefeld aus?

„Malteser und DRK sind in Krefeld zwei Komponenten auf Augenhöhe, die gemeinsam für den Schutz und die Gesundheit der Krefelder/-innen Verantwortung übernehmen. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zu den Maltesern und ergänzen uns gut. Für uns vorteilhaft ist, dass wir jetzt auch die ehrenamtlichen DRKler durch unsere neue Rettungsdienstschule gut ausbilden können. Durch die Rettungsdienstschule ermöglichen wir zum Beispiel die Ausbildung zum Rettungshelfer und können auf unseren Rettungswagen auch Praktikumsplätze anbieten. Wir haben fast durchgehend als Standardausbildung den Rettungshelfer durchgesetzt und darauf baut man dann noch auf. Alle Hilfsorganisationen haben Probleme neues, ehrenamtliches, Personal zu finden. Wir müssen also Anreize schaffen und den Helfern etwas bieten.“

Wie sieht denn eure Zukunftsplanung aus? Weiter expandieren oder erstmal mit dem was man hat weiter machen?

„Erstmal kommt jetzt der neue Rettungswagen, dann schauen wir weiter. Eine spruchreife Zukunftsplanung haben wir aktuell noch nicht.“

Vielen Dank für das Gespräch.

Bericht: Leonhard Giesberts

Foto: Alexander Forstreuter

 

Von Leonhard Giesberts - CvD

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