BNK-PD// Auch im zweiten Jahr der Pandemie stand die Krefelder Feuerwehr vor großen Herausforderungen. Wenn man sich umhört stieg vor allem die Belastung im Bereich des Rettungsdienstes, was aber nicht auf steigende Einsatzzahlen sondern auf die Art und den Umfang der Einsätze zurückzuführen ist. Feuerwehrsprecher Christoph Manten hat auf Anfrage unserer Redaktion eine Bilanz gezogen.

Einsatzzahlen bleiben stabil!

Unwettereinsätze haben einen Großteil der Einsätze 2021 ausgemacht.

Schaut man sich die Zahlen mal genau an, stellt man schnell fest, die Rettungsdiensteinsätze stellen den größten Teil der Gesamteinsatzzahlen – gefolgt von Hilfeleistungseinsätzen und das Schlusslicht den Brandeinsätzen. Manten betont: „Die Zahlen schwanken leicht in beide Richtungen“. Das sei aber normal, wenn man sich zum Beispiel die Wetterverhältnisse als Faktoren betrachtet. So sorgte alleine der Starkregen im Juni 2021 für über 670 Unwettereinsätze.  Die Zahlen im Überblick:

Anzahl aller Einsätze: 36.292 (34567 (2020)/ +1725)

Einsätze des Rettungsdienstes: 33.521 (31625 (2020)/ +1896) davon waren 9122 Einsätze des Krankentransportes (6613 (2020)/ +2509)

Einsätze der Feuerwehr: 2771 (2942 (2020)/ –171) davon waren 938 Brandeinsätze (1048 (2020)/ –110) und 1833 Hilfeleistungen (1894 (2020) / –61)

Kaum böswillige Alarmierungen

Immer wieder Thema: Fehlalarme. Die seien jedoch schwer zu identifizieren, sagt Manten. Insgesamt kann man feststellen, im vergangenen Jahr wurden 149 Fehlalarme im Bereich des Brandschutzes und der Hilfeleistung registriert. Bei 131 Einsätzen haben Menschen dabei im guten Glauben angerufen.

„Besser einmal zu viel anrufen als zu wenig.“ – Christoph Manten, Brandrat Feuerwehr Krefeld

Bei 18 Einsätzen kam es nachweislich zu böswilligen Alarmierungen, wie zum Beispiel das vorsätzliche Auslösen einer Brandmeldeanlage ohne erkennbaren Grund.

Für die Einsätze stehen rund um die Uhr über 70 Einsatzkräfte zur Verfügung. Diese Rettungskräfte besetzen auf insgesamt zwei Berufsfeuerwehrwachen, zwei Notarztstandorten und 6 Rettungswachen zahlreiche Einsatzfahrzeuge. Dazu zählen insgesamt drei Hilfeleistungslöschfahrzeuge, zwei Drehleitern, mehrere Sonderfahrzeuge, zwei Führungsfahrzeuge, drei Notarztfahrzeuge, 11 Rettungswagen,  4 Krankentransportwagen und ein Sonder-Rettungswagen. Bei größeren Schadenslagen kann ebenfalls auf drei Löschzüge und drei Löschgruppen der Freiwilligen Feuerwehr, mit über 200 Mitgliedern, sowie auf zahlreiche Einheiten des Sanitätsdienstes und des Katastrophenschutz zurückgegriffen werden.

Rettungsdienst am Anschlag

Rettungsdienst im Einsatz
Rettungsdienst im Einsatz

Bereits im Dezember haben wir in einer Reportage über die extreme Auslastung im Rettungsdienst berichtet. Schaut man sich die Einsatzzahlen an, bemerkt man aber keinen erkennbaren Anstieg an Notfalleinsätzen sondern nur im Krankentransport. Das führt jedoch dazu, dass die vier Krankentransportwagen des Rettungsdienstes nicht mehr ausreichen und regelmäßig durch Rettungswagen ergänzt werden, die dann wiederum für Notfalleinsätze fehlen. Hinzu kommt der Aufwand bei Einsätzen mit Corona-Patienten. Um diese enorme Belastung abzufedern gibt es in Krefeld den sogenannten Spitzenbedarf Rettungsdienst. Abwechselnd stellen die vier Organisationen, die neben der Feuerwehr, den Rettungsdienst in Krefeld stellen einen zusätzlichen Rettungswagen innerhalb weniger Minuten. Doch aus dem Spitzenbedarf wurde im vergangenen Jahr schon beinahe ein regulärer Rettungswagen. Aktuell ist man an der Erarbeitung eines neuen Bedarfsplan, der die Bedürfnisse des Krefelder Rettungsdienst berücksichtigen soll um auch in der Zukunft schlagfähig zu bleiben.

https://blaulicht-news-krefeld.de/bnk-reportage-excklusiv-krefelder-rettungsdienst-an-der-belastungsgrenze/

Durch die Bedarfsplanung für Feuerwehr und Rettungsdienst stehen in den kommenden Jahren bedeutende Veränderungen in Krefeld an. Mehrere Neubauten und zusätzliche Fahrzeuge stehen auf den Plan. Zahlreiche zusätzliche Stellen. Die Politik hat die Weichen gestellt um auch in Zukunft eine schlagkräftige und vor allem einsatzbereite Feuerwehr samt Rettungsdienst für die Bürger der Stadt vorzuhalten.

Neue Fahrzeuge für die Feuerwehr
Mögliches Neubaugelände der Feuerwache 2

 

Von Leonhard Giesberts - CvD

Kontakt: bnk-redaktionsleiter.kr@gmx.de