NonstopNews-Zentrale// Stellen Sie sich mal vor: Bei Ihnen im Haus brennt es. Ein Zimmer steht in Vollbrand, doch die Feuerwehr kommt nicht durch, weil Falschparker die Straßen zugeparkt haben. So geschehen am Freitagnachmittag im niederrheinischen Krefeld. Gegen 15:45 Uhr wird die Berufsfeuerwehr zu einem Küchenvollbrand im 3. Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses in der Krefelder Innenstadt gerufen. Fahrzeuge zweier Feuerwachen rücken von zwei Seiten an, zum Glück wie sich später zeigen wird. Eine Querstraße vor dem Brandobjekt bleibt ein Löschfahrzeug stecken. Beim Versuch sich durch die enge Straße zu rangieren schrabbt der Fahrer mit dem Außenspiegel an einem Baucontainer entlang. Durch eine Baustelle ist dort jenseits der Kreuzung seit dem 25.11.2021 ein absolutes Parkverbot eingerichtet. Zu interessieren scheint dies hier aber niemanden. Auf jeder Seite blockieren mindestens vier Fahrzeuge die Durchfahrt für die großen Löschfahrzeuge. Glücklicherweise rückt ein Löschzug der Hauptfeuerwache von der anderen Seite an und kann direkt vor dem Brandobjekt halten. Der Brand einer Küche im dritten Obergeschoss kann glücklicherweise schnell gelöscht werden, verletzt wurde niemand. Die Bewohner hatten sich vor dem Eintreffen der Feuerwehr bereits in Sicherheit bringen können. „Wenn da noch Leute drin gewesen wären, kann man sich glaub ich denken was dann gewesen wäre“, schildert Einsatzleiter Markus Mertens die Situation.

Noch während die Einsatzmaßnahmen der Feuerwehr laufen, fängt die Polizei an die Halter der falsch geparkten Fahrzeuge ausfindig zu machen. Einige wohnen direkt in der Nachbarschaft und können auch angetroffen werden. Allerdings hält sich das Verständnis in Grenzen und es sind lange Diskussionen von Nöten. Mindestens sieben Halter erwartet eine Anzeige und ein Bußgeld in Höhe von 100 Euro sowie ein Punkt in Flensburg. Hinzu kommen noch Verwaltungsgebühren und die bei einigen, welche nicht angetroffen werden konnten, die Abschleppkosten in Höhe von rund 200 Euro. Ein teures Park-Vergnügen. Ein Halter treibt es jedoch auf die Spitze. Nach langen Diskussionen mit einem Polizeibeamten parkt er sein Auto endlich um, doch nicht in eine dafür vorgesehene Parkbucht, er fährt auf die andere Seite der Kreuzung und stellt sich dreist vor das Parkverbots-Schild. Auch eine andere Autofahrerin lässt die Polizisten verzweifeln. Noch während die Abschleppmaßnahmen im Gange waren und die Beamten den Papierkram erledigten, parkte sie direkt neben den Polizisten im Park-Verbot.

Der Einsatz konnte nach gut drei Stunden beendet werden. Die Kriminalpolizei hat währenddessen die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.

Von Leonhard Giesberts - CvD

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