BNK-PD// Die rund 2000 Uerdinger Fans hatten zum Ende des gestrigen Abends ordentlich was zum feiern. Dem Fünftligisten gelang es in der 30 minütigen Verlängerung mit einem 1:0 kurz vor Ende das Niederrheinderby gegen den MSV aus der dritten Liga für sich zu entscheiden. Ein wichtiger Sieg und ein starkes Zeichen für den KFC Uerdingen im Kampf um den Niederrheinpokal.

Die gute Laune wird allerdings überschattet von einem Zwischenfall noch vor Spielbeginn. Weil die Polizei die Partie als Hochrisikospiel einstufte waren mehrere hundert Beamte vor Ort um die beiden verfeindeten Fanlager voneinander zu trennen. Neben starken Kräften der Krefelder Polizei waren auch Kräfte der Einsatzhundertschaft aus Duisburg, einer Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit, mehrere Hundeführer und die Landesreiterstaffel im Einsatz. Die Duisburger wurden zuvor gebeten auf den Parkplatz am Zoo anzureisen, ein Fanmarsch vom Bahnhof Oppum aus wurde durch massive Kräfte der Landes- und Bundespolizei begleitet. Die Violstraße wurde sowohl für den Fahrzeug-, als auch für den Fußgängerverkehr gesperrt. Dieser Bereich diente der Polizei als Pufferzone.

Weil der Mannschaftsbus des MSV Duisburg nach Informationen unserer Redaktion nicht der Eskorte der Polizei folgte, sondern falsch abbog und seine eigene Route wählte kam es noch vor dem Spiel zum Zusammenstoß mit den Krefelder Ultras. Rund 250 Ultras der Uerdinger Szene trafen sich im Vorfeld des Spiels unter den Augen der Polizei auf dem Tankstellengelände gegenüber des Stadions an der Berliner Straße. Als plötzlich der Mannschaftsbus des MSV vor den Augen der Krefelder auftauchte drohte die Situation kurz zu eskalieren. Einer Gruppe gelang es kurzzeitig des Bus mit Schlägen und Tritten zu attackieren, was aber umgehend durch einen konsequenten Einsatz der Polizei unterbunden wurde. Im Anschluss flogen Glasflaschen und sogar eine Schere in Richtung der Beamten und der eingesetzten Reiterstaffel. Mindestens zwei Böller wurden gezündet. Ein Polizeibeamter wurde dabei verletzt und musste zur weiteren Versorgung in ein Krankenhaus transportiert werden.

Nach Angaben einer Polizeisprecherin verlief der restliche Verlauf des Abends weitgehend friedlich. Lediglich in der Nachspielzeit kam es zu Vermummungen und die Duisburger Fans feuerten sogar eine Rakete auf das Spielfeld in Richtung der Spieler ab. Die Polizei begleitete die Partie auch im Stadion mit starken Kräften, so dass ein Aufeinandertreffen der Gruppierungen verhindert werden konnte. Nach dem Spiel blieben die Krefelder Fans noch im Stadion, während die Duisburger unter Polizeischutz zurück zum Parkplatz und zum Bahnhof Oppum begleitet wurden.

Nach Angaben der Polizei konnten zwei Personen in Gewahrsam genommen werden, welche an den kurzzeitigen Auseinandersetzungen vor dem Spiel beteiligt waren. Ein zweiter Polizist verletzt sich unabhängig vom Einsatzgeschehen. Es handelte sich um einen der  größten Polizeieinsätze der vergangenen Jahre in Krefeld.

Von Leonhard Giesberts - CvD

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