Reges Treiben am Donnerstag Morgen im Seidenweberhaus am Theaterplatz . Plakate werden angebracht und Fernseher aufgestellt. Die Polizei Krefeld führt heute ihren 100. „Crash Kurs“ durch. 800 Schüler des Vera-Beckers Berufskolleg werden erwartet. Der „CrashKurs“ soll  junge Fahrer sensibilisieren, da ihr Anteil an Toten, bei Verkehrsunfällen überdurchschnittlich hoch ist.

Was ist eigentlich „Crash Kurs“?

„Crash Kurs NRW“ ist ein landesweites Projekt welches von allen Polizeipräsidien durchgeführt wird. vor allen über die emotionale Ebene und Augenzeugen berichten sollen die jungen Menschen erreicht werden.

In Nordrhein-Westfalen ereignen sich pro Jahr 550000 Verkehrsunfälle. Über 600 Menschen werden dabei pro Jahr getötet. Der Anteil von jugendlichen Verkehrsteilnehmern bei den Verursachern von schweren Unfällen ist überproportional hoch. Das ist alarmierend und inakzeptabel. Überhöhte Geschwindigkeit, das Nichtanlegen des Sicherheitsgurtes, der Konsum von Alkohol und Drogen: Das sind in über 50 Prozent aller Fälle die Ursachen, warum Menschen im Straßenverkehr zu Tode kommen oder schwer verletzt werden. Die Polizei geht gemeinsam mit ihren Partnern beim „Crash Kurs NRW“ neue Wege. Die Anregungen stammen aus Staffordshire in England, wo man mit einem vergleichbaren Programm bereits seit Jahren gute Erfahrung gemacht hat.

Rainer Behrens, von Anfang an dabei.

Präsentiert wird die Veranstaltung durch Rainer Behrens, welcher bereits alle 100 Veranstaltungen mit insgesamt 14100 Schülern, begleitet hat. Eine Routine kommt da nicht rein, sagt er uns. Jeder Tag ist anders, mal emotionaler, mal trockener.

Eine der Rednerinnen ist Juliane Bienert, die junge Kommissarin hat drei Wochen nach ihrer Ausbildung einen dramatischen Unfall erlebt, den sie so schnell nicht vergessen wird . Jetzt appelliert sie, an die Zuhörer und Zuschauer des

„Crash Kurs“, damit ihnen so etwas nicht passiert.

Nicht nur von Einsatzkräften werden die Erfahrungen erzählt

Auch ein Ehepaar, welches vor fast zehn Jahren ihren Sohn bei einem tragischen Unfall verloren hat, appelliert an die im Schnitt 17-24-jährigen. Sie möchten nicht, dass irgendjemand diesen Verlust durchmachen muss. Auch Jahre danach stellen sie sich immer wieder die Bilder vom Unfall vor, wenn sie zusammen auf der Bühne sind.

v.l.n.r.: Polizeipräsiedent Rainer Furth, Polizeirat Holger Klein, PHK Rainer Behrens

Der Krefelder Polizeipräsident, Rainer Furth, bedankt sich in einem anschließenden Pressegespräch für dieses Engagement. Er ist sich sicher, alle Beteiligten, haben mit ihrer Geschichte schon Menschenleben gerettet.

Die Schüler heute zeigen sich während der einzelnen Geschichten und auch im Anschluss, deutlich Betroffen. Einige müssen auch währenddessen nach draußen und werden anschließend von Notfallseelsorgern betreut.

Mehr zu dem gesamten „Crash Kurs“ und den anderen Rednern gibt es am Wochenende in einem #BrennpunktBlaulicht-Video, welches in Zusammenarbeit mit der Polizei entstanden ist.

Von Leonhard Giesberts - CvD

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