BNK-PD// Die Anwohner der Garnstraße sind noch geschockt, das Erlebte bei weitem noch nicht verdaut. Die Schüsse auf einen 42-jährigen Albaner am Montagabend, auf offener Straße, sind der Gipfel eines Eisberges der die südliche Innenstadt betrifft. Drogenkriminalität, illegales Glücksspiel, organisierte -kriminelle- Strukturen, beschäftigen seit Jahren die Krefelder Ordnungsbehörden. Viele Anwohner fühlen sich nicht mehr sicher, trauen sich nicht mehr alleine auf die Straße zu gehen. Das „Präsenzkonzept Innenstadt“, welches es seit mehreren Jahren gibt und in Verbindung mit regelmäßigen Großeinsätzen auch umgesetzt wird, scheint nur mäßigen Erfolg zu bringen.

Waren es zu Beginn vor allem die Shisha-Bars, war es während Corona das illegale Glücksspiel und nun die expandierende Drogenkriminalität mit all ihren Begleiterscheinungen. Seit Jahren gehen die Behörden in die gleichen Läden, vollstrecken Haftbefehle, beschlagnahmen Beweismittel und stellen Drogen sicher. Sicherlich trifft dies nicht auf alle Lokalitäten im Bereich des Südwalls, Breite Straße und Lewerentzstraße zu, doch alleine die Straßennamen lösen bei vielen ein Gefühl der Beklemmung aus. Schaut man auf die dort geparkten Fahrzeuge und deren Kennzeichen, passen diese oft nicht mit dem restlichen Bild zusammen. Die verhängten Strafen scheinen nicht so abschreckend zu sein wie der mögliche Gewinn im illegalen Geschäft. Obwohl die Behörden – dazu gehört neben der Bundes- und Landespolizei auch die Stadtverwaltung, welche mit der Feuerwehr, dem Kommunalen Ordnungsdienst, der Ausländerbehörde und dem Bauamt vertreten ist, sowie das Zollhauptamt Krefeld. Gemeinsam versuchen diese Akteure die Probleme in den Griff zu bekommen.

Trotz starker Präsenz der Sicherheitsbehörden und regelmäßiger Ermittlungserfolge, das Gefühl der Unsicherheit – gerade in Anbetracht der aktuellen Tötung eines Mannes auf offener Straße durch einen Kopfschuss – bleibt bei den Anwohnern.

 

Von Leonhard Giesberts - CvD

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