Fünf Tage Dauereinsatz liegen hinter dem Krefelder Technischen Hilfswerk.
Sie unterstützen ihre Kollegen aus Düren gemeinsam mit weiteren Ortsverbänden aus ganz NRW bei einem eingestürzten Kanal unter einer Hauptstraße. 6-8 Helfer im Drei-Schicht-System waren jeden Tag im Einsatz. Sie bedienten unter anderem die „Hanniball“ Pumpe der Fachgruppe Wasserschaden/Pumpe welche in Krefeld stationiert ist. Mit dieser Pumpe können bis zu 5000 Liter Wasser pro Minute gefördert werden.
Schwefelhaltiges Industrieabwasser und eine falsche Bausubstanz sollen schuld am Einsturz eines Kanals in Düren sein. Am Freitag, den 04.05.2018, tut sich plötzlich ein vier Meter langes Loch in einer Straße auf. Eine Autofahrerin blieb mit ihrem PKW in dem Loch hängen, blieb aber unverletzt. Der Grund für das Loch war eine weitläufige Unterspülung der Hauptstraße mit Abwasser. Der Abwasserkanal transportiert Abwasser von rund 18.000 Menschen und mehreren Gewerbebetrieben. Der zuständige Wasserverband alarmierte umgehend die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk Ortsverband Düren.
Als die ersten Kräfte an der noch relativ kleinen Schadensstelle eintreffen, stellt sich schnell heraus dass sich ein großer Hohlraum gebildet hatte. Damit nicht mehr absackt mussten die enormen Wassermassen abgepumpt und umgeleitet werden. Hierfür alarmierten die Ehrenamtlichen des THW-Ortsverbands Düren die Fachgruppen Wasserschaden/Pumpen aus den Ortsverbänden Simmerath und Euskirchen.
Am Samstag Abend wurde dann auch das Technische Hilfswerk aus Krefeld mit seiner Einheit Wasserschaden/Pumpe alarmiert. Umgehend machten sich Einsatzkräfte dieser Fachgruppe mit ihren Fahrzeugen und der Pumpe „Hanniball“ auf den Weg nach Düren.
„Die Hannibal hat ein Fördervolumen von 5.000 Liter pro Minute. Das heißt, dass in einer Sekunde etwa 80 Liter gepumpt werden. Oder anders ausgedrückt: Die Pumpe kann in zwei Sekunden eine Standard-Badewanne leer saugen.“
Quelle: https://www.thw.de/SharedDocs/Ausstattungen/DE/Geraete/hannibal.html
Am ersten Einsatztag sind acht Helfer des Ortsverband Krefeld im Einsatz gewesen, in den kommenden Tagen wird im Schicht-System gearbeitet. Insgesamt gibt es drei Schichten mit je zwei Helfern. Die Hauptaufgabe für die Krefelder Kräfte war das umpumpen von Abwasser um die Schadensstelle herum, damit hier die nötigen Bauarbeiten vorgenommen werden können. Am Mittwochabend endete der Einsatz für die Krefelder Einsatzkräfte. Der Gesamteinsatz endet am Donnerstag in den frühen Morgenstunden. Der Schwerpunkt des THW richtete sich auf die Umleitung des Abwassers um die defekte Schadensstelle des Kanals, damit dort die Notmaßnahmen beginnen konnten, und die Straße nicht weiter unterspült wurde. Dazu waren acht Fachgruppen Wasserschaden/Pumpen aus ganz NRW mit ihren Großpumpen im Einsatz. Darunter befanden sich drei Pumpen mit einer Kapazität von bis zu 15.000 l/min, dem größten Modul, welches das THW zu bieten hat. Neben mehreren Bergungsgruppen und der Fachgruppe Beleuchtung kamen auch ein Radbagger aus Viersen, sowie ein Teleskoplader des Ortsverbandes Eschweiler zum Einsatz. Die Fachgruppe Logistik aus Aachen übernahm die Verpflegung und die Belieferung mit Kraft- und Verbrauchsstoffen. Der Ortsverband Jülich unterstütze den Einsatz unter anderem mit der Fachgruppe Führung/Kommunikation. Die Erleichterung war bei allen Einsatzkräften förmlich zu spüren, als diese nach den kräftezehrenden Tagen die Heimfahrt antreten konnten
„Zahlen und Fakten: – Bis zu 100 Einsatzkräften waren gleichzeitig vor Ort – Helfer aus 20 Ortsverbänden trugen zu dem erfolgreichen Einsatzende bei – Gesamte Einsatzdauer ca. 128 Stunden – 70.000 l/min Gesamtpumpleistung standen gleichzeitig zur Verfügung Folgende Ortsverbände waren beteiligt: Aachen, Bergheim, Bonn, Detmold, Dinslaken, Düren, Eschweiler, Euskirchen, Herzogenrath, Hürtgenwald, Iserlohn, Jülich, Köln-Porz, Krefeld, Nörvenich, Schleiden, Siegburg, Simmerath, Stolberg, Viersen.“
Quelle: Pressemitteilung des THW
Beitrag: Leonhard Giesberts Redaktion: Benjamin Lieb (Chef vom Dienst), Janis Jansen (Abnehmender Redakteur) Bildquellen: THW Quellen: THW.de/ wdr.de/ THW Krefeld Pressesprecher